Heilige Quellnymphen

Barocke Sakralmusik aus dem ­schwäbischen Benediktinerkloster Zwiefalten

In der Barockzeit hielten Äbte in ihren Klöstern Hof wie weltliche Fürsten; das daraus resultierende Repräsentationsbedürfnis fand in der verschwenderischen Förderung der Künste beredten Ausdruck. Die klösterliche Musikpflege erreichte ein Niveau, das bis heute staunen macht. Einer der bedeutendsten süddeutschen barocken Klosterkomponisten war Leopold von Plawenn, der einem alten Tiroler Adelsgeschlechtes entstammte und seine musikalische Ausbildung vermutlich in seiner Geburtsstadt Innsbruck erhielt, wohl bei dem damaligen Hofkapellmeister Johann Stadlmayr oder bei dessen Nachfolger Ambrosius Reiner. Plawenn trat in das schwäbische Benediktinerkloster Zwiefalten ein. Seine Musik fand im gesamten süddeutsch-österreichischen Raum Verbreitung. Die geistlichen Motetten aus Plawenns Opus 4 sind geradezu Musterbeispiele des affekt- und kontrastreichen, italienisch geprägten Stils hochbarocker Kirchenmusik. Wie schon die ersten drei Opera trägt die Sammlung den blumigen Titel Sacrae Nymphae duplicium aquarum. Die heilige Quellnymphe, die wie Zwiefalten am Zusammenfluss zweier Bäche sitzt, ist die Gottesmutter Maria, deren Gnadenbild in der Klosterkirche besonders verehrt wird. Das im Umfeld der renommierten Basler Schola Cantorum Basiliensis entstandene, international erfolgreiche Vokalensemble Voces suaves arbeitet in diesem Leopold von Plawenn gewidmeten Konzertprojekt erstmals mit dem Tiroler Ensemble für Alte Musik vita & anima unter der Leitung von Peter Waldner zusammen.

Hörprobe auf Youtube

19.15 Uhr Einführungsvortrag mit Dr. Franz Gratl

Ein Kooperationsprojekt mit der Initiative Musik & Kirche Brixen & den Tiroler Landesmuseen / der CD-Reihe musikmuseum

Dienstag, 13. Mai 2025
20
00
Uhr
Hofkirche Innsbruck

Vokalensemble Voces suaves  

Ensemble vita & anima

Christoph Rudolf & Johannes Frisch – Barockviolinen

Arno Jochem – Viola da gamba

Violone & Barockvioloncello

Pietro Prosser – Chitarrone

Reinhild Waldek – Barockharfe

Peter Waldner – Orgelpositiv

13 Mai
20
00
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