Der Sonnenkönig Ludwig XIV. machte sein märchenhaftes Schloss Versailles bei Paris zum Zentrum der europäischen Kultur. Der französische Monarch war ein Meister der Selbstdarstellung und der Propaganda. Auch die Musik an seinem Hof hatte diesem Zweck zu dienen: Ihr Glanz und ihre Pracht sollten Macht und Prestige des absolutistischen Herrschers demonstrieren.
Das Concerto Stella Matutina aus Vorarlberg entführt uns nach Versailles; wir dürfen beeindruckenden Barockorchesterwerken der von Ludwig XIV. und seinen Nachfolgern bevorzugten und besonders geförderten Komponisten hören. Der gebürtige Italiener Jean-Baptiste Lully schuf mit der Tragédie lyrique eine urfranzösische Operngattung, zu deren klassischen Stücken seine Alceste gehört. Eine Suite mit Instrumentalstücken aus dieser Oper steht ebenso auf unserem Programm wie Bläser-Suiten von André Philidor, dem Spross einer bedeutenden französischen Musikerfamilie.
Obwohl der Sonnenkönig Jean-Féry Rebel an seinen Hof holte und bei Lully lernen ließ, konnte er dessen berühmtestes Orchesterwerk Les Elements nicht mehr hören. Diese originelle Programmsymphonie aus dem Jahr 1737 beginnt mit einer ungemein modern anmutenden Schilderung des Chaos. Der größte Meister der Tragédie lyrique nach Lully war ohne Zweifel Jean-Philippe Rameau, dessen zukunftsweisende Musik den fulminanten Abschluss unseres Konzertes bildet.
Mit Unterstützung der Tiroler Wasserkraft AG
Concerto Stella Matutina
Alfredo Bernardini – Barockoboe & Leitung