Das Barockorchester Concerto Stella Matutina ist ein gern gehörter Stammgast in unserer Reihe. Das Vorarlberger Ensemble, das sich in den letzten Jahren international einen ausgezeichneten Ruf erworben hat, schöpft regelmäßig Inspiration aus der intensiven Zusammenarbeit mit renommierten Spezialistinnen und Spezialisten der Alten Musik. Diesmal arbeitet der italienische Gambist Vittorio Ghielmi mit dem Concerto Stella Matutina zusammen. Das Orchester folgt dabei der Stimme des Herzens: Um die Mitte des 18. Jahrhunderts verhalfen Empfindsamkeit und Sturm und Drang dem ungekünstelten Gefühl zum Durchbruch und beendeten so das doch deutlich rationaler orientierte Barockzeitalter mit unkonventionellen Eruptionen eines bis dahin ungekannten Ausdrucksüberschwangs. Führend an den neuen Entwicklungen beteiligt waren die Bach-Söhne, allen voran Carl Philipp Emanuel, aber auch Johann Christian; auch Johann Gottlieb Graun, ein Kollege Carl Philipp Emanuels in der Hofkapelle des Preußenkönigs Friedrich II. gehörte zu den Neutönern. Johann Christian Bach arbeitete in London eng mit dem bedeutenden Virtuosen Carl Friedrich Abel zusammen, der das Gambenspiel zu einer letzten Hochblüte führte und auch für den jungen Mozart ein großes Vorbild war. Wer wäre besser geeignet, Abels Musik fulminant zu neuem Leben zu erwecken, als Vittorio Ghielmi, ein Gambenstar unserer Tage?
Concerto Stella Matutina
Vittorio Ghielmi – Viola da gamba & Leitung